Der ehemalige BUND-Regionalgeschäftsführer Axel Mayer hat Protestplakate der Anti-Atom-Bewegung der 70er Jahre archiviert. 50 Jahre nach der Bauplatzbesetzung in Wyhl ist nun eine Auswahl der umfangre...
Der ehemalige BUND-Regionalgeschäftsführer Axel Mayer hat Protestplakate der Anti-Atom-Bewegung der 70er Jahre archiviert. 50 Jahre nach der Bauplatzbesetzung in Wyhl ist nun eine Auswahl der umfangreichen Plakatsammlung im EWS-Store in Freiburg zu sehen – ein wichtiges, bis heute inspirierendes Stück Protestgeschichte.
«Wyhl war nicht nur das ‚Nai hämmer gsait‘ zur Atomkraft, sondern auch das frühe Ja zu den zukunftsfähigen Energien», sagte Axel Mayer vor ein paar Wochen in einem Interview für die Badische Zeitung zum 50sten Jahrestag der Platzbesetzung und des beginnenden Protests gegen das geplante Atomkraftwerk am Kaiserstuhl.
Der damalige Bauplatzbesetzer und Umweltaktivist, der lange Jahre in Freiburg als BUND-Regionalgeschäftsführer tätig war, sieht im frühen AKW-Protest den Beginn der Energiewende. Naheliegend also, dass die EWS Schönau die Digitalisierung einer Plakatsammlung unterstützt haben, die Mayer gesammelt und dem Badischen Landesmuseum als Schenkung überstellt hatte. Denn auch die EWS sind aus dem Anti-Atom-Protest entstanden und haben so die Energiewende mitgestaltet.
Die Plakate, im Kontext von Wyhl und der Anti-AKW-Proteste der 1970er Jahre entstanden, zeigen ein vielfältiges Bild von Protestkultur, deren einprägsame Slogans und humorvoll-kritische Designs uns mitnehmen in eine Zeit, in der noch nicht im Netz, sondern im öffentlichen Raum aufgeklärt und mobilisiert wurde. Sie spiegeln die ganze Vielfalt der damaligen Protestkultur, zwischen jugendlich-kritischem urbanem Widerstand und ländlich-hartnäckiger Beharrlichkeit, wider.