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Im Rahmen des Projekts OPENION setzen sich der Kulturforum Freiburg e.V. und die Freie Waldorfschule Rieselfeld für interkulturelles und globales Lernen im Schulalter ein. In einem Wahlpflichtfach mit dem Titel „Rights and Responsibility in Global Context“ hat der kenianische Lehrer Dan Amolo es sich zum Ziel gesetzt, mit Schülerinnen und Schülern der neunten bis elften Klasse zu erarbeiten, wie wichtig es ist, in einer immer bunteren Weltgemeinschaft Verantwortung zu übernehmen, im Dialog zu stehen und Verständnis füreinander aufzubauen. Fragen rund um die Unterschiede in verschiedenen Gesellschaften spielen ebenfalls eine Rolle. Als Gastreferentin und Praktikantin beim Kulturforum darf ich nun ein paar dieser Stunden ...
mitgestalten und Dan unterstützen.
OPENION, das Projekt, über das die Unterrichtsreihe unterstützt wird und in dessen Rahmen sie stattfindet, ist eine deutschlandweite Initiative, die sich die Bildung für eine starke Demokratie zum Thema gemacht hat. Hierbei stehen besonders Partizipation, Begegnung und die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen im Fokus. Dank OPENION war es möglich, das Wahlpflichtfach an der Waldorfschule ins Leben zu rufen. Schülerinnen und Schüler werden für bedeutsame politische und gesellschaftliche Themen, wie in der letzten Stunde zum Beispiel Sprachenvielfalt in unserer Welt, sensibilisiert und mobilisiert. Wir sind auch sehr dankbar, dass die Freie Waldorfschule Rieselfeld so offen war, die Unterrichtsreihe an der Schule stattfinden zu lassen.
(Bild: eine alternative Weltkarte mit angepassten Größenverhältnissen, die im Unterricht genutzt wird. Danke an das Programm "Bildung trifft Entwicklung" für die Bereitstellung.)
Durch die gute Vernetzung des Kulturforum e.V. ist hier eine Kooperation möglich, die interkulturelles Lernen im tatsächlichen Sinne fördert. Dan, der in Kenia aufgewachsen und zur Schule und auf die Uni gegangen ist, kann der Arbeitsgemeinschaft einen andere und manchmal hinterfragendere Perspektive geben, als es wahrscheinlich eine deutsche Lehrkraft könnte. Er erzählt viel über sein Aufwachsen und seine Herkunft, macht dabei aber trotzdem gut deutlich, dass er damit nicht für den ganzen afrikanischen Kontinent sprechen kann. In der letzten Stunde hat er unterstrichen, auf dem riesigen Kontinent gebe es ganz viele unterschiedliche Kulturen und Sprachen, wie in anderen Erdteilen auch, und kein, wie er es oft höre, einheitliches „Afrikanisch“. Natürlich nicht, ich spreche ja auch nicht "Europäisch".
Über mein Praktikum beim Kulturforum wird es mir möglich gemacht, die Arbeitsgemeinschaft für einige Stunden zu begleiten und einen Einblick in die frühe gesellschaftliche und politische Bildung an Schulen zu bekommen, was sehr bereichernd ist. Diese Woche hatte ich einige Übungen zum Thema Sprachenvielfalt vorbereitet. Es wurde deutlich, wie wichtig Sprache als Kommunikationsmittel ist, dass aufgrund von unterschiedlichen Hintergründen leicht Missverständnisse entstehen können und welche Vorteile und Nachteile Englisch als Weltsprache mit sich bringt. Die Schülerinnen und Schüler hatten viele Ideen. Ein italienischer Schüler, der erst seit einem Jahr Deutsch lernt, beklagte sich zu diesem Anlass ein bisschen über die schwierige Grammatik, aber war auch froh, durch das Deutsch Lernen besser mit seinen Freunden kommunizieren zu können. Es wurde außerdem kritisch betrachtet, dass in vielen ehemals kolonisierten Ländern, zum Beispiel unter anderem in Kenia, noch die Sprachen der damaligen Kolonialmächte als Amtssprachen gelten.
Dan Amolo hat es in seinem Kurs geschafft, eine freundschaftliche und partizipative Atmosphäre zu schaffen und die Schülerinnen und Schüler für seine Thematiken zu begeistern, falls sie es nicht auch davor schon waren. Ich freue mich schon auf die nächsten Stunden mit ihm und der Arbeitsgruppe.
Alina Unkelbach, Kulturforum
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