Im windigen Dorf „Paradies“ in Somalia trotzt eine Patchworkfamilie den Herausforderungen des Alltags. Der Vater lebt von Gelegenheitsjobs, während seine frisch geschiedene Schwester von einer eigenen...
Im windigen Dorf „Paradies“ in Somalia trotzt eine Patchworkfamilie den Herausforderungen des Alltags. Der Vater lebt von Gelegenheitsjobs, während seine frisch geschiedene Schwester von einer eigenen Schneiderei träumt. Als der kleine Cigaal eines Tages vor der geschlossenen Schule steht, werden die beiden erfinderisch, denn eine gute Bildung soll ihm nicht verwehrt bleiben. Kein leichtes Unterfangen im instabilen Somalia, doch die Familie hält zusammen! Das Spielfilmdebüt des somalisch-österreichischen Filmemachers Mo Harawe nutzt die politische Gegenwart nur als skizzenhafte Kulisse für seine visuell eindrückliche und verschmitzte Erzählung, die in Cannes gefeiert wurde.
Somalia 2024 / OmU / 133 Min. / Regie: Mo Harawe / mit Ahmed Ali Farah, Anab Ahmed Ibrahim, Ahmed Mohamud Saleban So 20.07., 21:00
Drei Brüder im Dritten Reich: Hermann macht bei den Nazis Karriere als Völkerrechtler und verteidigt nach dem Krieg in Nürnberg einen Kriegsverbrecher. Seine Brüder haben jüdische Frauen. Walther flüc...
Drei Brüder im Dritten Reich: Hermann macht bei den Nazis Karriere als Völkerrechtler und verteidigt nach dem Krieg in Nürnberg einen Kriegsverbrecher. Seine Brüder haben jüdische Frauen. Walther flüchtet rechtzeitig nach Amerika, Otto, „der dritte Bruder“ und der Großvater der Filmemacherin, glaubt als Rechtsanwalt an den Rechtsstaat und will in Dresden bleiben. Seine Frau Ruth wird denunziert und in Auschwitz ermordet. In der DDR wird Otto durch die Stasi selbst zum Denunzianten. Welche Entscheidungen trifft man, wenn die eigenen Handlungsspielräume begrenzt sind?
In Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Nationalsozialismus
D 2024 / OmU / 110 Min. / Regie: Kathrin Jahrreiss Mo 21.07., 19:30, im Anschluss Gespräch
Alice Rohrwacher (LE MERAVIGLIE und LAZZARO FELICE) bleibt ihrem unverwechselbaren Stil treu. In ihrem neuesten Werk erzählt sie von einem liebeskranken Engländer, der in der Toskana der 1980er-Jahre ...
Alice Rohrwacher (LE MERAVIGLIE und LAZZARO FELICE) bleibt ihrem unverwechselbaren Stil treu. In ihrem neuesten Werk erzählt sie von einem liebeskranken Engländer, der in der Toskana der 1980er-Jahre mit einer bizarren Bande etruskische Gräber plündert.
Als Arthur in seine kleine Stadt am Tyrrhenischen Meer zurückkehrt, trifft er auf seine Tombaroli-Bande, die etruskische Gräber und archäologische Wunderwerke plündert. Arthur hat eine Gabe, die er für seine Räuberfreunde einsetzt: Er spürt die Leere. Die Leere der Erde, in der sich die Überreste einer vergangenen Welt befinden. Dieselbe Leere, welche die Erinnerung an seine verlorene Liebe Beniamina in ihm hinterlassen hat.
Italien, Frankreich, Schweiz 2023 / OmU / 134 Min. / Regie und Drehbuch: Alice Rohrwacher / mit Josh O'Connor, Isabella Rossellini, Alba Rohrwacher
Di 22.07., 19:00
Begleitprogramm zur Ausstelung "Until It's Hard to Tell"
In seinem Film bedient sich Loznitsa eines bereits früher erprobten Ansatzes: Er nutzt Archivbilder, um drei Tage des gescheiterten Putschversuchs gegen Gorbatschow im August 1991 in Leningrad festzuh...
In seinem Film bedient sich Loznitsa eines bereits früher erprobten Ansatzes: Er nutzt Archivbilder, um drei Tage des gescheiterten Putschversuchs gegen Gorbatschow im August 1991 in Leningrad festzuhalten. Loznitsa montiert die Bilder in chronologischer Abfolge und konzentriert sich auf die Tonspur, die er sorgfältig von Kommentarstimme und Musik der ursprünglichen Fassung befreit. Dieses historische Ereignis gilt heute als Vorbote des Zerfalls der Sowjetunion und der Weigerung der Bevölkerung, weiter unter dem alten Regime zu leben. Doch die Menschen wirken eher verloren als revolutionsbereit und fragen nach den treibenden Kräften hinter den politischen Veränderungen.
Der Film wurde auf vielen internationalen Festivals gezeigt und in DOK Leipzig bekam er den Filmpreis „Leipziger Ring“ (Bester Dokumentarfilm zum Thema DEMOKRATIE).
Niederlande, Belgien 2015 / OmU / 74 Min. / Regie: Sergei Loznitsa Mi 23.07., 19:30